Seerestaurant-Besitzer wurde für sein Engagement am Rorschacher Seeufer ausgezeichnet
RORSCHACH. Der mit 50 000 Franken dotierte Carl Stürm Preis wurde gestern an den Investor des Seerestaurants Rorschach vergeben. Der Stiftungsrat begründete den Entscheid mit der grossen Leistung Jörg Koreckis für die Stadt und die Region Rorschach.
Der im Mai 2005 lancierte Carl Stürm Preis honoriert gesellschaftliche, kulturelle, wissenschaftliche, sportliche und andere Leistungen, die dazu beitragen, die Region Rorschach lebenswerter zu machen und das Image der Region zu fördern. Etwas überraschend wurde gestern auf Schloss Wartegg der deutsche Investor Jörg Korecki von Stiftungsratspräsident Carl Felix Stürm mit dem Anerkennungspreis ausgezeichnet. Nicht minder herzlich war jedoch der Applaus im Saal, gespickt mit Bravorufen, als Carl Felix Stürm den mit 50 000 Franken dotierten Scheck an Jörg Korecki überreichte. Das Publikum würdigte lautstark das Engagement des süddeutschen Industriellen zugunsten der Stadt Rorschach durch dessen Kauf und Umbau des Seerestaurants. Überrascht zeigte sich dann der Preisträger in seinen Dankesworten. «Überrascht vor allem deshalb», sagte er «weil sicher auch andere Persönlichkeiten oder Organisationen aus der Region preiswürdig gewesen wären.»
Events für die Region
Für ein Schmunzeln im Saal sorgten seine scherzhaften Überlegungen, ob er sich nun ein Auto oder ein Schiff mit dem Preisgeld kaufen sollte. Er zeigte sich sichtlich gerührt von der Ehre, den Preis erhalten zu haben, und machte sogleich klar, dass er die Summe selbstverständlich nicht verprassen, sondern für die Region einsetzen werde. Er lud noch im Saal Bürger und Veranstalter spontan dazu ein, ihm Vorschläge zu unterbreiten, etwa in den Bereichen Musik, Kleinkunst, Theater, Kabarett oder in einer anderen Form, um die Region fördernde Veranstaltungen durchführen zu können. Das Preisgeld solle mithelfen, derartige Events auf die Beine zu stellen. Er könne sich zum Beispiel gut vorstellen, eine Rorschach Regatta zu lancieren, die ebenso wie der Jazzclub, der sich erfolgreich im Seerestaurant etabliert habe, weit über die Region hinaus ausstrahlen würde
Prominenter Gast war gestern Regierungsrat Hans Ulrich Stöckling. Er bezeichnete es als sehr gute Idee, den Carl Stürm Preis an Jörg Korecki zu verleihen, habe es dieser doch ermöglicht den Schandfleck von Rorschach verschwinden zu lassen. Das heruntergekommene Seerestaurant sei ein Zeichen für den Niedergang der Hafenstadt gewesen. Nun besitze Rorschach wieder ein Flaggschiff, das hoffentlich die Initialzündung für den weiteren Aufschwung für die Stadt sei.
Würdevoller Preisträger
Rorschachs Stadtrat Paul Müller bezeichnete Korecki als würdevollen Preisträger. Der Preis sei die mehr als verdiente Ehre und Anerkennung für den Mut, derart viel Geld und Herzblut in das Seerestaurant zu investieren, ohne wissen zu können, ob sich die Investition lohne. Mit seinem Engagement habe Korecki den Wandel in der Stadt sichtbar gemacht und auch den Anstoss gegeben für den Post- und Migros-Neubau.
Auch Goldachs Gemeindepräsident Thomas Würth zeigte sich erfreut über die Wahl des Preisträgers. Es sei nicht selbstverständlich, dass jemand aus dem Ausland derart viel Geld investiere. Das Seerestaurant präsentiere sich nun wieder als echter Anziehungspunkt. Vorgängig hatte Stiftungsratsmitglied Peter Thoma an die 60er-Jahre erinnert, als das Seerestaurant noch attraktives Aushängeschild der Stadt war und den Niedergang des Hauses aufgezeigt. Dank des Preisträgers sei nun aus einem «Schandfleck» ein «Juwel» geworden. Das neue Seerestaurant habe das «Ostportal» der Stadt wesentlich attraktiver gemacht.
PERSON
Jörg Korecki
Der Preisträger wurde 1948 in Sindelfingen geboren, ist verwitwet und Vater von zwei Kindern. Er ist Inhaber der Firma Pex GmbH mit Hauptsitz in Nufringen bei Stuttgart und Werken in Horb am Neckar, Ungarn und den USA. Die Pex GmbH zählt rund 800 Beschäftigte und ist in der Herstellung sowie im Handel von Zubehörteilen für die Automobilindustrie aktiv. Die Pex Holding hat ihren Sitz seit eineinhalb Jahren in Rorschach. Neben der Arbeit und seiner Familie liebt der Preisträger Wassersport, Skifahren und das Golfspielen. (rtl)